Zum Deutschen Tischler- und Schreinertag 2003 kündigt die Führung des BHKH in Köln Maßnahmen gegen den starken Rückgang der Ausbildungszahlen an. Die „Woche der Ausbildung“ soll bei der Einstellung helfen.
Mit Bildung und mehr Kompetenz wachsenden Märkten zu begegnen, statt Schutzmechanismen und Angst zu fördern. Der Konkurrenz durch die demographische Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt und der Risiken der kommenden EU Osterweiterung wollen die Tischler und Schreiner gezielter begegnen.
„Die Ausbildung junger Menschen zu qualifizierten und motivierten Facharbeitern ist unser wichtigster Produktionsfaktor“. Darauf wies Günter Füllgraf, Präsident des Bundesverbandes Holz und Kunststoff hin. Neben der demographischen Entwicklung könne man in naher Zukunft mit immer weniger geeigneten Lehrlingen rechnen, so der Präsident weiter. Daneben sei auch die Abbrecherquote viel zu hoch und verursache wirtschaftlichen Schaden für den Auszubildenden und den Betrieb. Genau dort will der Bundesverband Holz und Kunststoff die Betriebe mit einer bundesweiten Woche für Einstellung unterstützen. Vom 24. bis 28. November 2003 wird bundesweit ein zentraler Einstellungstest in den einzelnen Betrieben durchgeführt werden. Dadurch sollen sich die geeigneten Partner in der Ausbildung leichter finden. Neben der Kosten- und Zeitersparung können so auch der Wille und die Sinnhaltigkeit der eigenen Ausbildung als Garant für den Erfolg in der Zukunft gefördert werden.
Innerhalb eines Jahres sind die Ausbildungszahlen im Tischler- und Schreinerhandwerk zweistellig gesunken. Aber auch die Anzahl der insgesamt Beschäftigten ist 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent gesunken. Die Zahl der Lehrlinge hat um 11 Prozent abgenommen. Ähnlich schlecht sieht es beim Umsatz aus. Die Betriebe mussten einen durchschnittlichen Gesamtrückgang von 9,5 Prozent hinnehmen. Damit sank der Umsatz der Branche von über 19 Milliarden Euro im Jahr 2001 auf gut 17,5 Milliarden Euro im Folgejahr. Innerhalb der letzten fünf Jahre nahm die Zahl der Auszubildenden um 25 Prozent ab. Der gesamte Umsatz sank im gleichen Zeitraum um 15 Prozent. „Viele Betriebe würden gerne ausbilden, können es sich aber schlichtweg nicht mehr leisten angesichts der wirtschaftlichen Lage. Die Zahlen belegen dies deutlich“, so Füllgraf. Das Tischler- und Schreinerhandwerk bildet schon immer über den eigenen Bedarf aus. Die von der Regierung geplante Ausbildungsabgabe sei ein weiterer Schlag ins Gesicht. Dadurch werde es zwar keinen Ausbildungsplatz mehr geben, angesichts der geringen Eigenkapitalquote im Handwerk wohl aber noch mehr Insolvenzen, so der Vorsitzende des BHKH.
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