Das Deutsche Tischler- und Schreinerhandwerk nimmt an der Berufsweltmeisterschaft 2005 teil. Dies haben die Delegierten der Landesfachverbände auf der jüngsten MitgliederÂversammlung des Bundesverbandes Holz und Kunststoff (BHKH) in Kassel beschlossen. Der BHKH meldet je einen Teilnehmer im Bereich Bautischler und im Bereich MöbelÂtischler. Sie werden von zwei erfahrenen Trainern auf den internationalen Wettbewerb vorbereitet. Er findet vom 26. bis 29. Mai in der finnischen Hauptstadt Helsinki statt.
Bei den Möbeltischlern tritt Stefan Treude aus Rheinland-Pfalz an. Er hatte Anfang November den Bundesleistungswettbewerb im hessischen Bad Wildungen gewonnen. Bei den Bautischlern startet Michael Martin aus Bayern. Er hatte sich beim BundesÂleistungsÂentscheid 2003 durchgesetzt.
"Wir freuen uns, die beiden zu diesem renommierten Wettbewerb schicken zu können", sagte Günter Füllgraf, Präsident des BHKH.
"Als Deutsche Meister der Jung-Gesellen in unserem Gewerk können sie zeigen, wie viel Know-how bereits der Nachwuchs hierzulande besitzt."
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt auf der MitgliederÂversammlung war die Zertifizierung beruflicher Weiterbildung im Tischler- und Schreinerhandwerk. Sie bezieht sich auf die Qualifizierungen zum Geprüften Kundenberater, Geprüften FertigungsÂplaner und Geprüften Fachbauleiter. Die RechtsÂverordnungen zu diesen drei Fortbildungen sind Anfang August dieses Jahres in Kraft getreten.
In Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) erarbeitet der BHKH zurzeit einheitliche Qualitätsstandards für die Weiterbildungsbausteine. Das BiBB wird voraussichtlich im März 2005 eine UmsetzungsÂhilfe bereitstellen, an deren Ausgestaltung der BHKH maßgeblich mitgewirkt hat. Sie beschreibt unter anderem die genauen Unterrichtsinhalte der Lehrgänge und den jeweils benötigten Zeitaufwand.
Der BHKH stellt außerdem Richtlinien zur Zertifizierung auf. Sie legen die Voraussetzungen fest, die die betreffenden WeiterÂbildungsstätten mitbringen sollten. Anfang nächsten Jahres werden die Richtlinien vorliegen.
"Die Zertifizierung beim Bundesverband wird selbstverständlich freiwillig sein", erklärte Dr. Bettina Wehrisch, HauptgeschäftsÂführerin des BHKH. "Sie bürgt jedoch für Qualität. Die Anbieter der Weiterbildungen können sich damit im Wettbewerb profiÂlieren." Als wachsendes System werde die Zertifizierung des BHKH ein Gütesiegel sein, das auch bei weiteren Fortbildungen im Tischler- und Schreinerhandwerk angewendet werden könne.
"Das Gewerk sorgt so dafür, dass der Nachwuchs auf der Höhe der Zeit bleibt", sagte Präsident Füllgraf. Gesellen müssten schon vor der Meisterprüfung Gelegenheit haben, sich marktgerecht weiterzuqualifizieren - mit verbürgtem Standard.
Als Schluss und Höhepunkt der Mitgliederversammlung standen zwei Auszeichnungen auf dem Programm. Guido Ossenkopp und Heinrich Wallmeyer erhielten für ihre Verdienste um die HKH-Organisation die Ehrennadel des BHKH in Gold. Ossenkopp war über Jahre Vorsitzender des Landesfachverbandes NiederÂsachsen/Bremen und Präsident des Bundesverbandes. WallÂmeyer war Vorstandsmitglied im Landesfachverband Nordrhein-Westfalen und Vize-Präsident des BHKH.
Günter Füllgraf, Ossenkopps Nachfolger an der Spitze des Bundesverbandes, überreichte die Ehrennadeln. In seiner Laudatio hob er das Verantwortungsbewusstsein, den Weitblick und das Engagement der beiden verdienten HKH-Mitstreiter hervor. Ossenkopp und Wallmeyer dankten und revanchierten sich mit einem Lob: Nach den Turbulenzen in der Vergangenheit sei der Bundesverband nun wieder auf einem guten Weg.
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