Die finnische Forstindustrie stellt sich entschlossen den Änderungsvorschlägen der Richtlinien zur Pflanzengesundheit entgegen. Die Änderungspläne sehen vor, dass alle Nadelhölzer, die in die EU importiert werden, vorm Grenzübertritt untersucht werden müssen.
Wenn die Novellierung der Richtlinien wie geplant in Kraft tritt, würden die Importe russischen Holzes durch finnische Firmen erschwert und außerdem durch die höheren Kosten für Inspektionen belastet.
“Finnlands Wälder werden vollständig bewirtschaftet, und zur Aufrechterhaltung der Produktion wird Importholz aus Russland benötigt. Rundholz aus Russland wird schon seit etwa 1890 nach Finnland importiert und es gibt keine Anzeichen dafür, dass mit dem Holz Schädlinge nach Finnland eingeschleppt werden“, unterstreicht Direktor Hannu Valtanen vom Verband der Finnischen Forstindustrie.
Valtanen verweist hier auf Untersuchungen des finnischen Instituts für Forstforschung und durch das finnische Untersuchungszentrum für Pflanzenproduktion, die keinen Schädlingsbefall in importiertem Holz nachweisen konnten.
Der Verband der Finnischen Forstindustrie unterstreicht seine Position: So lange es keinen bestätigten Hinweis auf Bedrohung durch Holzschädlinge gäbe, sollten Holzimporte wie bisher auch ohne Pflanzen-Gesundheitszeugnis möglich sein. Die nationalen Behörden zur Pflanzenkontrolle könnten weiterhin in Stichproben kontrollieren, zum Beispiel bei Bedarf auch weitere Stichproben nehmen und die Ergebnisse an die EU berichten.
Die Änderungen zur Richtlinie für Pflanzengesundheit sind in dem ständigen EU-Ausschuss zur Pflanzengesundheit im Laufe dieses Jahres diskutiert worden. Der Verlauf der Diskussion und die Begründungen zu den Änderungsvorschlägen zur Richtlinie finden nicht Hannu Valtanens Zustimmung.
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„Andere Mitgliedsstaaten haben trotz Aufforderung ihre zustimmende Haltung zu den Änderungen der Richtlinie nicht begründet“, erklärt Valtanen. „ Finnland ist das einzige Land, das in diesem Fall wissenschaftliche Nachweise vorlegen kann!“
Eines der Argumente, das die Forderung nach stärkeren Kontrollen der Pflanzengesundheit untermauern sollte, sei die Ausweitung der Warentransportwege innerhalb Russlands. Das sei aber absolut nicht stichhaltig, sondern sogar das Gegenteil sei richtig, erklärt Valtanen: „Der durchschnittliche Transportweg für Holz, das nach Finnland importiert wird, ist im letzten Jahrzehnt um einige hundert Kilometer kürzer geworden. Auch der Holzeinschlag ist auf ein Drittel des Niveaus zu Sowjetzeiten zurück gegangen“, erläutert Hannu Valtanen.
“Wenn wir keine für die Industrie zufriedenstellende Lösung erreichen können, kann man damit rechnen, dass Finnland rechtliche Schritte gegen diese Änderungen der Richtlinien unternimmtâ€, ergänzt Valtanen.
Finnlands Premierminister Matti Vanhanen lenkte ebenfalls die Aufmerksamkeit auf dieses Thema, als er beim Herbsttreffen des Direktoriums des Verbandes der Finnischen Forstindustrie auftrat. Vanhanen nahm zur Kenntnis, das eine Lösung gefunden werden müsse, die die Holzimporte aus Russland nicht diskriminiere.
Für weitere Informationen steht zur Verfügung:
Direktor Hannu Valtanen, Finnish Forest Industries Federation,
tel. +358 9 132 6610, mobile +358 40 515 2766
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